Foto: Erich Marschik

Der Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich hat den 13. NÖ Journalismuspreis an junge Talente vergeben, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt haben. Vergeben wurden die Preise im Haus der Industrie von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dem Jury-Vorsitzenden Georg Wailand und Obmann Daniel Lohninger.

 

Krems, 17.11.2023 – Der erste Preis geht an den 22-jährigen Daniel Kruppa aus Wien für eine Ö1-Reportage auf einer Messe für zeitgenössische Kunst. Er spricht dazu unter anderem mit einem Künstler, dessen vermeintliche Fotografien mithilfe einer Künstlichen Intelligenz hergestellt wurden und beschreibt, wie die KI selbst eine beliebte Technik in der Kunst-Szene werden könnte. Das Beitragskonzept, die Interviews sowie Text und Schnitt stammen von Daniel Kruppa. Gesprochen wird der Beitrag von einer Sprecherin.

 

 

Der 20-jährige Nikolai Dangl aus Amaliendorf (Bezirk Gmünd) erhält den zweiten Platz für einen Artikel über die KI im Sport-Journalismus, in dem er die Frage aufwirft, „ob nicht genau dieser Sektor dafür prädestiniert wäre.“ Ein Blick in die Zukunft zu Beginn des Artikels entführt die Leserschaft in eine Welt des Journalismus, in der die KI schon Sekunden nach dem Abpfiff des Fußballspiels detaillierte journalistische Artikel fertig geschrieben hat und welche Gefahren damit einhergehen könnten. Nikolai Dangl ist seit mehr als vier Jahren für die Waldviertler Sportredaktion der Niederösterreichischen Nachrichten tätig.

2. Platz: Artikel von Nikolai Dangl

 

Zwei 3. Plätze und Anerkennungspreis

Den dritten Platz belegen heuer gleich zwei junge JournalistInnen: Über den Einfluss, den die KI bei der Entdeckung von Fake News – etwa in den sozialen Medien – hat, schreibt die 20-jährige Mia Weisz aus Mödling. Sie hat dieses Jahr ein Praktikum bei Ö1 absolviert. Der in Wien wohnhafte 27-jährige Maximilian Ryba analysiert die Chancen, aber auch die Gefahr für Medienhäuser in wirtschaftlich prekären Situationen, welche die KI bietet. Maximilian Ryba hat nach diversen Praktika auch das Stipendium des niederösterreichischen Journalismusvereins absolviert.

Einen Anerkennungspreis erhält die 18-jährige Schülerin Julia Elsigan aus Retz (Bezirk Hollabrunn) für ihre Ausführungen über die allwissende KI, die in der Medienwelt zwar zu Beiträgen in Rekordzeit, gleichzeitig aber auch zu weniger Diversität in der Berichterstattung führen könnte.

 

3.Platz: Artikel von Mia Weisz
3. Platz: Artikel von Maximilian Ryba
Anerkennungsurkunde: Julia Elsigan

 

Verein feiert 15 Jahr-Jubiläum

Seit 15 Jahren bietet der Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich ein einjähriges Ausbildungsprogramm für junge Menschen, die einen Fuß in der Medienbranche fassen wollen. Auch der Journalismuspreis ist mittlerweile ein etablierter Anerkennungspreis für junge Medienschaffende in Niederösterreich. „Kritischer Journalismus gehört zu einer gut funktionierenden Demokratie“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Verleihung des Journalismuspreises die Relevanz des Ausbildungsprogrammes, besonders für junge Journalistinnen und Journalisten.

Der Jury-Vorsitzende Georg Wailand, stellvertretender Chefredakteur der Kronen-Zeitung, spricht von einer schwierigen Beurteilung der eingereichten Beiträge für den Journalismuspreis, weil die Einreichungen heuer ein sehr hohes journalistisches Niveau gehabt hätten: „Es war eigentlich keiner dabei, der nicht gut war“. Die Künstliche Intelligenz und damit die Zukunft des Vereins und des Journalismus waren auch Anlass für eine Diskussionsrunde: „Je besser die Künstliche Intelligenz wird, desto stärker müssen wir auch unsere Rolle als Journalistinnen und Journalisten wahrnehmen“, sagt etwa Vereins-Gründer und stellvertretender Chefredakteur des Kurier Richard Grasl.

Die KI müsse im Journalismus ein sinnvolles, technisches Werkzeug werden, „wodurch journalistische Prozesse vereinfacht werden können“, so Chefredakteur des ORF Niederösterreich Benedikt Fuchs. Man stehe aber erst am Anfang dieses Diskussionsprozesses, so der Tenor. Weiterhin wichtig für den Verein sei es, dass „wir unsere Angebote laufend weiterentwickeln und junge Journalistinnen und Journalisten – wie beim diesjährigen Journalismuspreis – auch mit derartigen Fragen konfrontieren“, so Obmann und Chefredakteur der NÖN Daniel Lohninger über die Zukunft des Journalismusvereins.

Der Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich

Der Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich unterstützt junge angehende Journalistinnen und Journalisten und bietet ihnen ein praxisorientiertes Ausbildungsprogramm. An fünf angehende Journalistinnen und Journalisten vergibt der Verein jährlich ein Stipendium, das den Einstieg in die Branche erleichtern soll. Jährlich wird der NÖ Journalismuspreis für den journalistischen Nachwuchs zu einem aktuell relevanten Thema vergeben. Die ersten drei Plätze sind mit Preisgeld von 4.000 Euro, 3.000 Euro sowie insgesamt 2.000 Euro dotiert.

 

Fotos: Erich Marschik